Samstag, 21. März 2009

Sonnenuntergang und eine Buchempfehlung

Ich liebe die Abendstunden am Strand. Sooft es mir möglich ist, beobachte ich die untergehende Sonne. Für mich ist das immer wieder ein großartiges Naturschauspiel. Kein Sonnenuntergang gleicht dem anderen. Unterschiedliche Lichtverhätnisse und Wolkenformatinen ergeben immer wieder eine andere Abendstimmung. Hier ein Foto des gestrigen Sonnenuntergangs:
Sonnenuntergang

Eines meiner Lieblingsquiltbücher durfte mit auf die Reise, nämlich Caliente Quilts! von Priscilla Bianchi.
Caliente Quilts!

Im Jahr 2006 verbrachte ich wunderschöne Tage im Val d'Argent. In der Kirche St. Nicolas in Ste. Croix aux Mines waren Werke von Priscilla Bianchi zu sehen. Ich war überwältigt von der Kraft und Intensität der Farben und von der Einzigartigkeit dieser doch auch wieder sehr traditionellen Quilts. Ich hatte das Glück mit Priscilla Bianchi ins Gespräch zu kommen. Ihre Persönlichkeit beeindruckte mich nicht weniger als ihre Quilts. Ich lernte Priscilla als offene warmherzige Frau kennen. Wir sprachen über Religion und religiöse Symbole in ihren Quilts, über ihre Verbundenheit mit der Tradition der Mayas, der Eingeborenen ihrer Heimat Guatemala, über den Einfluß des Klimas auf die Auswahl ihrer Farben - Guatemala gilt ja als das Land, wo immer Frühling ist - und über vieles mehr.
In ihrem Buch "Caliente Quilts!" schreibt die Autorin über ihre Verbundenheit mit der Tradition ihres Landes, das für sie unerschöpliche Inspiration ist, über die Einbindung ethnischer Stoffe in ihre Quilts und über viele weitere interessante Einflüsse in ihren Werken. Besonders aber gefällt mir, dass Priscilla Bianchi ihre Leser zur Umsetzung eigener Ideen ermutigt, wobei sie aber immer handwerkliches Können als Grundlage voraussetzt. Selbverständlich gibt es eine Galerie ihrer Quilts und auch einen Teil mit speziellen Anleitungen. Einer meiner Träume als Quilterin ist es, einmal Guatemala zu bereisen und das Atelier von Priscilla Bianchi zu besuchen.

Sonntag, 15. März 2009

Höhepunkte des Quilting Day in Vöcklabruck

Hanna hat bereits eine sehr gute, ausführliche Zusammenfassung des gestrigen Quilting Day gegeben. Daher werde ich mich auf die drei Punkte, die für mich die "highlights" waren, beschränken.
Zunächst hat Hanna in ihrer gewohnt kompetenten und ruhigen Art über die Verwendung von Lutradur einen kleinen interessanten Workshop gehalten, der sehr großen Anklang fand.
Hanna

Renate und Marion Wetter von Panama Mola waren auch in Vöcklabruck vertreten. Besonders interessant fand ich den neuen Vortrag von Marion, in dem sie die Bedeutung einzelner Motive in den Molas der Kuna-Indianer erklärte und die religiösen, historischen und sozialen Hintergründe beleuchtete. Besonders gefiel mir, dass Marion zu einzelnen Motiven adäquate Symbole aus ganz anderen Kulturen fand und einander gegenüber stellte. Wieder wurde ein wunderschöner Mola verlost. Der Erlös kommt der Ausbildung der Kinder der Kuna-Indianer zugute.
Hier ein Bild von der Übergabe des Molas und zweier weiterer Preise durch Marion an die Gewinnerinnen.
Übergabe der Preise

In meinem letzten Post habe ich ja bereis vom Crazy-Challenge berichtet und schon am Vormittag konnte ich endlich meine sehr sympathische Crazy-Partnerin Maria persönlich kennen lernen. Die Neugier, endlich die Ergebnisse zu sehen war sehr groß, doch erst am Nachmittag war es soweit und die fertigen Quilts wurden ausgetauscht.
Quiltaustausch

Ich war sprachlos, so schön war mein Quilt geworden und ich habe das Gefühl, dass auch Maria mit ihrem Quilt sehr glücklich ist. Wir haben uns beide viele Gedanken zum Top der Partnerin gemacht und auch in die Ausarbeitung viel Zeit investiert. Maria hatte beim Sticken sogar tatkräftige Unterstützung. Wir haben uns beide sehr bemüht und unser Bestes gegeben. Daher denke ich, dass es gerechtfertigt ist, von jedem Quilt auch einige Details zu zeigen.
Hier nun das von Maria genähte Top, das dann von mir bestickt wurde. Maria hat nur Stoffe wie Brokat und Samt, Knöpfe, Bänder und Spitzen aus alter Kleidung verwendet. Jedes Teilchen hat so seine eigene Geschichte. Ich übertreibe nicht, wenn ich behaupte, dass dem Quilt eine besondere Aura anhaftet. Ich habe das Top dann bestickt und zwar auf der Insel Mauritius. Daher sind auf dem Quilt viele Sonnen, Blüten, einige am Strand gefundene Muscheln, natürlich die im Crazy obligate Spinne, die das Glück festhalten soll, zu sehen. Die von Maria selbst geklöppelte Spitze durfte natürlich nicht zerschnitten werden und wurde zum Schluss von der Vorderseite über das Binding an die Rückseite geführt. Daher zeige ich im Album auch ein Bild der Rückseite.
Marias Quilt

Das von mir genähte Top ist eine Mischung aus alten und neuen Stoffen wie Seide, Samt und vielen Baumwollstoffen, Spitzen , Knöpfen und Perlen. Auch Bänder von Frauke Kafka habe ich eingearbeitet. Maria und ihre Helferin haben ihre Stickerei wunderbar an den Stil des Tops angepasst. Auch hier fehlt die Spinne nicht. Ein Ausschnitt zeigt meine wunderschön geklöppelten Initialen. Detail am Rande: sie sind das Werk eines Mannes aus meinem Heimatort im schönen Waldviertel.
mein Quilt

Der Tag verflog im Nu. Man traf alte Bekannte, lernte neue Quilterinnen kennen. Doch viel Zeit zum Tratschen blieb nicht, da ein Programmpunkt dem anderen folgte. Mein Kompliment an Silvia, die oberösterreichische Gilderepräsentantin, die alles top organisiert hatte.
Hanna, ich bin froh, dass du mit mir gefahren bist, denn sonst wäre die lange Anreise niemals so schnell vergangen !

Freitag, 13. März 2009

Crazy-Challenge und Quilting Day

Die österreichische Patchworkgilde initiierte im Vorjahr einen Crazy-Challenge zwischen den Bundesländern Niederösterreich und Oberösterreich. Die Teilnehmer mussten Stoffe, Bänder, Knöpfe, eben alles, was sich für ein Top in Crazy-Technik eignet, an die jeweilige Bundeländervertreterin senden. Von dieser wurde es dann an eine andere Teilnehmerin weiter geschickt.
Dieses Paket bekam ich:
"mein" Paket

Dann wurden von den beiden Bundesländervertreteinnen die Paare, zwischen denen der Ausstausch stattfinden sollte, ausgelost.
Meine Partnerin Maria aus Ampflwang im Hausruckwald nahm gleich Anfang Mai des Vorjahres mit mir per Mail Kontakt auf. Seither sind wir beständig in Verbindung und haben sehr gut zusammen gearbeitet.
Hier ist Marias Stoffpaket:
Marias Stoffpaket

Es stellte sich heraus, dass es für uns beide die erste Arbeit in Crazy-Technik sein würde. Wir einigten uns dann bald, dass wir "traditionell" arbeiten wollten. Beide Tops, deren Ausmaße mit 60 x 60 cm vorgegeben waren, sind ausschließlich von Hand genäht. Jede suchte aus dem jeweiligen Stoffpackerl zum Konzept Passendes heraus und ergänzte es aus dem eigenen Fundus. Bereits Ende Juni waren wir soweit, die Tops zu tauschen, denn bestickt wurde dann das Top von der jeweiligen Partnerin. Die Spannung war riesengroß, als wir auf die Pakete mit den Tops warteten.
So sah mein "Crazy" aus, als ich ihn an Maria verschickte:
mein Top

Dies ist Marias Top, das ich nun zu besticken hatte. Zu sehen ist auch die wunderschöne von Maria geklöppelte Spitze, die auch mit verarbeitet werden sollte.
Marias Top

Morgen findet in Vöcklabruck der Quilting Day statt, an dem der Ausstausch des fertigen Crazy-Quilts stattfindet. Die Ergebnisses des Challenge werden im Oktober in Götzis (Vorarlberg) bei der alljährlichen Ausstellung der österreichischen Parchworkgilde zu sehen sein. Endlich lerne ich meine Partnerin Maria, mir der die Zusammenarbeit so gut funktionierte, auch persönlich kennen! Außerdem fährt Hanna mit mir und darauf freue ich mich ganz besonders !

Samstag, 7. März 2009

Praktisches Nadelmäppchen

Ich quilte und besticke meine Arbeiten sehr gerne mit Fäden unterschiedlichster Qualität sowohl von Hand als auch mit der Nähmaschine. Das bringt es mit sich, dass ich auch diverse Nähmaschinnadeln verwende. Wenn ich dann so mitten im Arbeitsfluss bin, verlassen mich all' meine Ordnungsprinzipien. Vor allem liegen dann die verschiedenen Maschinnadeln herum. Ich weiß dann oft nicht mehr, sind es neue oder bereits benutzte Nadeln. Außerdem sind ja nicht alle Fabrikate durch Farben gekennzeichnet und ich habe dann auch Probleme zu erkennen, ob es sich beispielsweise um eine Topstitch oder eine Metallnadel handelt. Man könnte die Nadeln natürlich gleich immer in die Packung einordnen. Das hat aber den Nachteil, auf den ersten Blick nicht mehr zu erkennen, ob es sich um neue oder bereits benutze Nadel handelt.
Eine Quilterin aus den Niederlanden, deren Namen ich leider nicht mehr weiß, hatte für mich die adäquate Lösung. Sie hat mir gerne erlaubt, ihr Nadelmäppchen zu fotografieren, damit ich es für mich nachnähen kann. Dieses Mäppchen finde ich sehr praktisch und ich möchte es euch heute zeigen.
Nadelmäppchen innen

In der Zeile oben stehen die Nadelstärken, in der Spalte links sind die Nadelarten angeordnet. Ich habe den Raster in Excel geschrieben und dann auf speziell vorbereiteten Stoff gedruckt. Der Raster ist natürlich auf die von mir hauptsächlich verwendeten Maschinnadeln abgestimmt. Die Stecknadel ist der Platzhalter für die Nadel, die gerade in Verwendung ist. In dem Mäppchen hebe ich nur die Nadeln, die schon benutzt sind, auf.
Für die Hülle habe ich einfach ein Übungsstück, auf dem ich Blumen ausprobiert habe, verwendet.
Nadelmäppchen außen

Dieses Mäppchen hat in meinen Nadeldurcheinander Ordnung gebracht. Vielleicht kann es nun auch für manchen meiner Leser hilfreich sein. Das würde mich sehr freuen !

Sonntag, 1. März 2009

Experimente mit der Nähmaschine und in der Küche

Dieses Wochenende habe ich wieder mit textiler Oberflächengestaltung herum gespielt. Meine Tochter Elisabeth wünschte sich einen Wandquilt mit dem Thema "Meer". Langsam nimmt er Gestalt an. Hier einige Details :
Details

Auch die Blöckchen für Brigittes Oberflächen-Challenge sind nun soweit fertig geworden, dass sie im März mit mir auf eine weite Reise gehen können, um weit südlich des Äquators bestickt zu werden. Darauf freue ich mich schon sehr !
Das Foto ist wirklich seltsam, aber ich will ja von den Blöckchen nicht wirklich etwas zeigen.
Oberflächen-Challenge


Angeregt von Martinas leckeren Kochrezepten, möchte ich euch heute Tarte au chèvre, ein einfaches Gericht aus der rustikalen französischen Küche vorstellen, das bei meiner Familie sehr gut angekommen ist:
Aus 200g Mehl, 125g Butter, 3 EL Wasser, 1 Eigelb und Salz wird ein Mürbteig zubereitet. Der Teig wird dann ausgerollt und mit ihm wird eine 26 cm große, ausgebutterte und bemehlte Tarte- oder Quicheform ausgekleidet.
Mürbteig

Das Ganze kommt dann etwa 40 Minuten in den Kühlschrank.
Für die Fülle braucht man: 300g Ziegenkäse, 4 Eier, 125 g Crème fraîche, 200g geräucherten Speck oder Schinken, etwas Salz und Pfeffer aus der Mühle.

Den Ziegenkäse durch ein Sieb streichen.
Ziegenkäse

Ich mache das mit der Kartoffelpresse, weil es rascher geht.
Kartoffelpresse im Einsatz

Mit dem Mixer Eier, Crème frâiche, Salz und Pfeffer unterrühren. In die mit Mürbteig ausgelegte Form füllen, dann den würfelig geschnittenen Speck oder Schinken darüber verteilen.
Fertig für's Backrohr

Im auf ca. 200° vorgeheizten Rohr etwa 30 bis 40 Minuten goldgelb backen.
Tarte au chèvre

Dazu schmecken Blattsalate sehr lecker. Bon Appétit!