Dienstag, 27. Januar 2009

Sticken und Lesen

Die vielen schönen Handarbeiten auf diversen Blogs haben mich zum Sticken motiviert. Meine Quilts sind meist sehr zeitaufwendige Projekte und ich habe festgestellt, dass es ein befriedigendes Gefühl ist, in relativ kurzer Zeit, ein fertiges Stück in Händen zu halten mit dem Nebeneffekt, bei Bedarf auch gleich ein kleines "Mitbringsl" für eine liebe Freundin zu haben.
Daher habe ich mir bei Stitching Cow einige Muster von Lenna Green bestellt. Leider bin ich im Sticken nicht sehr geübt. Trotzdem habe ich große Freude mit meinem neuen Nadelpolster.






Nadelpolster

Da ich in Gedanken oft bei meinem Entwurf für meinen Beitrag zum Challenge "Afghanistan-Inspiration" bin, möchte ich ein Buch vorstellen, das ich sozusagen "verschlungen" habe.






"Tausend strahlende Sonnen"

"Tausend strahlende Sonnen" von Khaled Hosseini erzählt vom Schicksal zweier Frauen im krisengeschüttelten Afghanistan. Mariam wird 1959 "unehelich" geboren und wächst isoliert mit ihrer Mutter ohne die Anerkennung durch ihren Vater auf. Laila (geb. 1978) verbringt eine wohlbehütete Kindheit in einem durchaus intellektuellen Familienverband. Das Leben dieser so unterschiedlichen Frauen wird durch die Ehe mit demselben Mann unauflöslich miteinander verwoben. Aus anfänglichem Hass wird eine tiefe Freundschaft, die letztlich auch vor Mord nicht zurückschreckt. Ergreifend schildert Hosseini die Kraft dieser Frauen zu erleiden und zu erdulden und so ihr Schicksal zu meistern.
Khaled Hosseini ist tadschickischer Abstammung, selbst Flüchtling und lebt seit 1980 im amerikanischen Asyl. Von Beruf Arzt gilt als Gesandten von UNHCR sein besonderes Engagement den Menschenrechten von Flüchtlingen. Bekannt wurde er als Autor des Buches "Der Drachenläufer", das 2007 verfilmt wurde.

Donnerstag, 22. Januar 2009

Molas, Molas, Molas.....

Renate und Marion Wetter bringen direkt aus Panama wunderschöne Molas nach Österreich und bieten diese bei allen wichtigen europäischen Quiltausstellungen zum Kauf an. Im Laufe der Zeit habe ich bereits drei Molas erstanden. Immer wieder habe ich über Möglichkeiten, Molas in einen Quilt zu verarbeiten nachgedacht und ich glaube, dass meine Ideen nun einigermaßen ausgereift sind, um sie in die Tat umzusetzen. In meinem Büro bietet sich dafür auch ein geeigneter Platz an.
Marion ist kürzlich aus Panama zurück gekehrt und hat wieder auserlesene Stücke mitgebracht. Heute hat mich Renate mit der neuen Kollektion in meinem Büro besucht. Es war wie immer sehr kurzweilig mit Renate zu plaudern, zumal sie zu jedem Mola viel Interessantes zu erzählen und zu erklären hat. Besonders empfehlen kann ich Marions Vorträge zum Thema, die sie bei diversen Quiltausstellungen in überaus kompetenter Weise hält.





Renate








Molas, Molas...

Eines meiner Lieblingsstücke.






einer meiner Lieblingsmolas

Doch auch die anderen sind ja so schön...






Molas

Wer die Wahl hat, hat die Qual....






eine kleine Auswahl

Sonntag, 18. Januar 2009

Notizblockhülle für Michaela

Meine Tochter Michaela wünschte sich schon seit längerem eine Notizbuchhülle in Lederoptik. Diese Technik habe ich in einem Kurs bei Babro Pirolt erlernt. Im Oktober habe ich unter dem Titel "Auf den Leim gegangen" darüber berichtet. Michaela liebt das Meer und die Wärme. So habe ich kurzerhand eine "Meerescollage" genäht.
"Meerescollage"

Ich habe das im Kurs Erlernte etwas modifiziert, sodass die haptischen Qualitäten von Stoffen wie hier z. B. von Samt erhalten bleiben. Leider ist das, sowie der Glanz auf den Bildern nicht so gut sichtbar.
Notizbuchhülle

Sonntag, 11. Januar 2009

"Afghanistan-Inspiration": Wiesen /Felder

Der Weihnachtsschmuck ist weggeräumt und trotz winterlicher Landschaft und eisiger Temparaturen kündigt sich zumindest im Haus der Frühling an. In einer Efeuschale treiben vergessene Frühlingsblumenzwiebeln aus. Ich glaube, es handelt sich um kleine gelbe Märzenbecher. Jedenfalls habe ich mich über den unverhofften Frühlingsgruß sehr gefreut und bin auch gleich in die entsprechende Stimmung gekommen.
Frühlingsgruß

Der Entwurf für meinen "Afghanistan-Inspiration"-Quilt steht nun ungefähr fest. Es wird in meinem Quilt wie in Simins Stickquadrat Berge, Wiesen/Felder, Blumen, Himmel, aber auch Wasser geben. Ich möchte aber nicht abbilden, sondern die Stoffoberflächen so behandeln, dass Strukturen entstehen, die an Berge, Wiesen etc. erinnern. Außerdem nehme ich an Brigittes Challenge, bei dem es auch um die Gestaltung textiler Oberflächen geht und auf den ich mich schon sehr freue, teil. Aufgrund meiner frühlingshaften Stimmung entschied ich mich, Strukturen, die an Blumenwiesen erinnern sollen, auszuprobieren.
"Kreatives" Chaos

Das Chaos, in dem ich mich zumindest eine bestimmte Zeit lang sehr, sehr wohl fühle, war schnell hergestellt und schon konnte es losgehen. Ich habe Stoffe, Organza, Mull etc. geschichtet, teilweise thermisch behandelt, Fäden aufgenäht, gequiltet und von Hand bestickt. Hier einige Fotos:
Übungen

Etwas Nützliches habe ich auch endlich fertig gestellt. Meine Tochter Elisabeth wünschte sich schon lange ein Wäscheklammersäckchen auf gut österreichisch Kluppensackerl. Ich hatte nur einen sehr ungenauen Schnitt ohne Anleitung. Da ich beim Nähen solcher Dinge leider nicht sehr versiert bin, habe ich mich doch recht geplagt. Aber Elisabeth hat sich sehr gefreut und so bin auch ich zufrieden !
Kluppensackerl

Samstag, 3. Januar 2009

"Afghanistan - Inspiration"

Im Jahr 2007 habe ich in Berlin im Rahmen der "Art Textile" die Ausstellung "Fäden verbinden Frauen" gesehen. Die deutsch-afghanische Initiative unter Pascale Goldenberg initiiert ein Hilfsprojekt für Afghanistan. Stickmaterialien werden im Dorf Laghmani Mädchen und Frauen zur Verfügung gestellt. Es entstehen 8 cm x 8 cm cm große Stickquadrate mit teils grafischen teils floralen auf der Tradition des Landes beruhenden Mustern. Manche Stickquadrate sind jedoch sehr eigenständig erdacht. Diese Stickquadrate sind aber unfertige Produkte, die in Europa verkauft werden und erst durch die weitere Verarbeitung der Europäierinnen zu einem fertigen "Kunstobjekt" werden und so auch das Aufeinandertreffen zweier Kulturen dokumentieren. Durch diese Initiative ist es den afghanischen Frauen möglich, einen wesentlichen Beitrag zum so schmalen "Familienbudget" zu leisten.
Die Arbeiten, die ich in Berlin sah, beeindruckten mich nachhaltig und ich kaufte damals drei Stickquadrate. Diese arbeitete ich in drei Quilts ein, die ich dann mit Perlen verband. Der Name "Connected" drückt aber auch die Verbundenheit diverser Kulturen aus. Der Quilt passt ganz gut in unser in den Wohnbereich integriertes Stiegenhaus:
"Connected"

Nun gibt es aber ein Nachfolgeprojekt, an dem 12 Länder teilnehmen, mit etwas abgeänderten Regeln. Es darf nur ein Stickquadrat eingearbeitet werden, die Größe ist fest gelegt und es gibt für jedes Land ein eigenes Thema. Für Österreich heißt das Thema "Berge", die Organisation hat die Patchworkgilde übernommen.
Dieser Tage ist nun "mein" Stickquadrat eingetroffen und ich habe mich sehr gefreut, meine erste Wahl bekommen zu haben. Simin hat sehr schön ein piktorales Bergmotiv gestickt.
Simins Stickquadrat

Mein Problem besteht nun darin, dieses sehr bildhafte Stickquadrat in einen Quilt einzuarbeiten, der aber von dieser genauen Abbildhaftigkeit Abstand nimmt.
Ich liebe diese Phase der Planung. Vor einiger Zeit habe ich begonnen, meine Ideen in einem Buch zu skizzieren. Auch Fotos, die mich inspirieren, und Muster meiner Versuche, textile Oberflächen zu bearbeiten, werden eingeklebt.





Mein Skizzenbuch

Mittlerweile hat mein Quilt schon gedanklich Gestalt angenommen. wird sich aber sicherlich in der Ausführungsphase noch stark verändern. Es kann sehr quälend sein, wenn manche Idee dann an der Ausführung scheitert oder sich einfach als schlecht erweist.
Jedenfalls freue ich mich schon wieder auf das nächste Wochenende, um an meinem Afghanistan- Projekt weiter arbeiten zu können ! Und soweit zu meinem Vorsatz, nichts Neues mehr zu beginnen bevor meine UFOS fertig sind......